Rasante Kurven und Adrenalin-Kick: Die Geschichte des Motodrom Halbemond

Es ist das größte Stadion Ostfrieslands und das größte reine Speedway Stadion Europas. Die Rede ist vom Motodrom Halbemond – Heimat des MC Norden und nur wenige Kilometer von der Nordsee entfernt. Auch wenn es schon vor über 50 Jahren gebaut wurde: Noch immer ist das Stadion ein Hingucker und jederzeit einen Besuch wert.

Das Stadion wurde 1972 unter dem Namen Waldstadion eröffnet. Damals fasste es 10.000 Zuschauer. Bereits 1974 bekam das Waldstadion dann den Namen „Speedway Stadion Motodrom Halbemond“. Zur Speedway-Weltmeisterschaft 1983, bauten die Eigentümer das Stadion auf die aktuelle Größe aus. Schätzungen zufolge wurden zur WM 1983 bis zu 45.000 Zuschauende begrüßt. Fest steht: Heute passen bis zu 34.000 Menschen ins Motodrom Halbemond (30.000 Stehplätze, 4.000 Sitzplätze). Weltmeister wurde 1983 übrigens Egon Müller. Er war der erste und bisher einzige Deutsche, der diesen Titel erringen konnte.

Das Motodrom Halbemond lockte in seiner Historie jedoch nicht nur Motorsport-Fans an. Umringt von der Speedway-Strecke befindet sich in der Mitte des Stadions auch ein Fußballplatz. So kam es dazu, dass von 1996 bis 1999 die Fehntjer Fußball-Freunde Berumerfehn ihre Heimspiele im Motodrom Halbemond austrugen. An Spieltagen der FFF Berumerfehn wurde das Motodrom stets liebevoll „Ostfrieslandstadion“ genannt. Die prominenteste gegnerische Gastmannschaft zu der Zeit war der SC Freiburg. Die Spieler unter dem Trainer Volker Finke reisten 1996 zu einem Testspiel nach Halbemond. 1999 wurde dann vorerst das letzte Fußballspiel im Motodrom ausgetragen und die Tore wurden abgebaut.

Zumindest bis der PSV Braunschweig das Stadion 2020 für alle Fußballfans wieder ins Spiel brachte. Das Motodrom Halbemond hatte bei den Mitgliedern des Vereins eine Faszination ausgelöst, die sie nicht wieder losließ. Der PSV Braunschweig hat außergewöhnlich viele Groundhopper in seinen Reihen. Das sind Fans, die Fußballspiele in möglichst vielen verschiedenen Stadien besuchen wollen. So mietete sich der Verein beim MC Norden ein und hielt ein Trainingslager, inklusive Testspiel, im Motodrom Halbemond ab. Eine ähnliche Idee hatte die SG Sengwarden/Fedderwarden, die 2022 sogar eines ihrer Pflichtspiele der 2. Kreisklasse Jade-Weser-Hunte im Speedway-Stadion ausrichtete.

In Schuss gehalten wird das Speedway Stadion Motodrom Halbemond seit über 20 Jahren von Meik und Wiebke Lüders. Das Ehepaar wohnt direkt am Fahrerlager und sorgt, nicht zuletzt dank vieler fleißiger Helferinnen und Helfer dafür, dass das Stadion die Zeit überdauert. So können weiterhin regelmäßig Trainings und Veranstaltungen rund um den Motorsport im Motodrom stattfinden. Das Highlight des Jahres ist der Störtebeker Superpokal, der immer am Pfingstwochenende stattfindet und Fahrer und Zuschauer aus verschiedenen Ländern nach Ostfriesland zieht.

Dank des außergewöhnlichen Zusammenhalts rund um den MC Norden und das Motodrom Halbemond bleibt Ostfriesland ein imposantes Stadion erhalten. Wir sind gespannt, was die Zukunft für diese geschichtsträchtige Sportstätte bereithält.

Weitere Informationen zum Motodrom findet Ihr hier.

Fotos: MC Norden

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